Kupfer-Zink-Legierungen (Messing)
Messing ist eine Legierung aus den Metallen Kupfer und Zink. Die gebräuchlichen Verbindungen enthalten einen Zinkanteil von fünf bis 45 Prozent. Jenseits dessen entstehen keine brauchbaren Legierungen mehr. Das Farbspektrum reicht von goldrot bei hohem Kupferanteil bis hellgelb bei hohem Zinkanteil.
Kupfer und Zink vermischen sich in der Schmelze optimal und bleiben auch beim Erstarren gleichmäßig ineinander verteilt. Messing ist daher ein sehr homogenes Material. Zwar können theoretisch unendlich viele Legierungen zwischen Kupfer und Zink hergestellt werden, doch ist die Zahl der Messingsorten in der Praxis auf einige Dutzend begrenzt. Die neuen Euronormen führen ungefähr 60 Sorten auf. Damit lassen sich weitgehend alle gewünschten physikalischen, chemischen und technologischen Eigenschaften erzeugen.
Doch nicht nur die beiden Grundmetalle sind hervorragend ineinander löslich. Es lassen sich zahlreiche weitere Elemente wie Aluminium, Eisen, Mangan, Nickel, Silizium und Zinn der Schmelze hinzufügen und so neue Legierungen mit vorteilhaften Eigenschaften gewinnen. Messinge mit solch gezielten Zusätzen werden als Sondermessing bezeichnet. Diejenigen Messingsorten, die als dritte Komponente zwecks besserer Zerspanbarkeit kleine Anteile von Blei enthalten, werden auch als Automaten- oder Zerspanungsmessinge bezeichnet.
Anwendung
Die Verwendungsmöglichkeiten sind jedoch ganz unterschiedlich. Oft findet man Produkte aus Messing beispielsweise in der Sanitärinstallation wie etwa Rohre, Armaturen oder Fittings. Hier ist es die hohe Korrosionsbeständigkeit und Stabilität des Materials, die geschätzt wird. Dies ist auch der Grund, weshalb auch Schiffsschrauben aus Messing gefertigt werden. Als Ventile, Lager oder Rohre findet man Messing allerdings auch im Kraftwerks- oder Maschinenbau. Weitere Einsatzbereiche sind zudem die Steuer-, Mess- und Regeltechnik, der Fahrzeugbau, die Feinmechanik oder die Elektrotechnik und Elektronik. In letzteren beiden wird die Kupferlegierung aufgrund ihrer guten Leitfähigkeit unter anderem zur Fertigung von Klemmkontakten, Steckverbindungen, Hohlleitern oder Antennen verwendet.
In der Feinmechanik, im Geräte- und im Instrumentenbau haben Kupfer-Zink-Legierungen für Armaturen, Brillenfassungen, chirurgische Instrumente, Steuer- und Regelgeräte, Faltenbälge, Schlauchrohre, Feldstechergehäuse, Harmonikabeschläge, Uhrengehäuse, Kameraverschlüsse, Manometerrohre, Musikinstrumente, nautische und optische Instrumente, Waagschalen, Geräteabdeckungen, Schilder, Schlagzeuge, Tachometer, Zahnräder für Uhren, Mess- und Zählwerke sowie Zifferblätter Eingang gefunden.
Unentbehrlich sind Kupfer-Zink-Legierungen für Armaturen aller Art, Beleuchtungskörper, Fassadenprofile und -verkleidungen, Zierbleche, Fensterbeschläge, -gitter und –griffe, Fußbodenleisten, Handläufe für Geländer, Türbeschläge und –griffe.
Als Werkstoff für Münzen sind Kupfer- Zink-Legierungen in vielen Ländern in Gebrauch.
Einteilung der Werkstoffe
Automatenmessing (MS58)
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